Was besitzen wir im Überfluss und was brauchen wir wirklich? Auf welche Weise können wir Müll vermeiden und Ressourcen schonen? Dies waren zentrale Fragen, um die sich die Morgenkreise während der Aktionswoche „Weniger ist fair! Kitas für einen klimafreundlichen Konsum“ in der Kita St. Petri im März 2020 drehten. Ziel der 27 pädagogischen Mitarbeitenden und 3 Küchenkräfte war es, Kinder und Eltern für nachhaltigen Konsum und Ressourcenschutz zu sensibilisieren. Während der Aktionswoche entdeckten die Gruppen unter anderem wie sie anders spielen, weniger konsumieren oder klimaschonender mobil sein könnten.

„Der Aktionswoche war ein KITA21-Projekt zum Thema Abfall vorausgegangen, in dem die Kinder ihren Müll unter die Lupe genommen hatten, sich mit den Eltern an einer Müllsammelaktion und einem Klimastreik beteiligt hatten. Es war also bereits einiges Vorwissen rund um den Zusammenhang zwischen Konsum und Ressourcenschutz vorhanden“, berichtet Yvonne Mitzkus, Erzieherin in der Kita St. Petri.

Für die Aktionswoche des Klima-Kita-Netzwerks hatten sich Kinder und Erwachsene vorgenommen herauszufinden, was sie wirklich im Alltag bräuchten und ob es möglich wäre, anders oder weniger zu konsumieren. Dabei setzten die acht Gruppen ganz individuelle Schwerpunkte. Eine Gruppe sortierte ungenutztes Spielzeug aus, um es auf einem Flohmarkt in der Kita zu verkaufen oder zu verschenken. Eine andere räumte ihr komplettes Spielzeug weg und beschäftigten sich eine Zeit lang nur mit Naturmaterialien. Außerdem entstand die Idee, einen Tauschtag zu etablieren: Die Kinder tauschen von zu Hause mitgebrachtes Spielzeug untereinander.

Außerdem beschäftigten sich die Kinder damit, wie Mobilität nachhaltig sein kann: So hatten die Kinder die Idee, zu Fuß oder mit dem Roller zur Kita zu kommen. Die Erzieherinnen hatten die Kindermeilen-Kampagne schon im Hinterkopf und gestalteten selber ein Stempelheft. Jedes Mal, wenn ein Kind einen Weg ohne Auto zurückgelegt hatte, bekam es einen der begehrten Stempel. Die Aktion wurde gut angenommen. Die Kinder waren eifrig bei der Sache und die Eltern zogen mit, sofern es ihnen organisatorisch möglich war.

Kindermeilen-Kampagne Das Klima-Bündnis lädt seit 2002 Kindergarten- und Schulkinder ein Grüne Meilen für das Weltklima zu sammeln. Jährlich zwischen März und Oktober können Kinder für ihren zurück gelegten Kindergarten- oder Schulweg zu Fuß, mit dem Roller, Rad oder Bus und Bahn Stempel sammeln. Die gesammelten Stempel werden dem Klima-Bündnis übergeben, die es dann zusammen mit Ideen der Kinder für eine nachhaltige Mobilität auf der nächsten UN-Klimakonferenz präsentieren. Weitere Informationen unter: www.kindermeilen.de

 

„Bei einigen Eltern haben unsere Nachhaltigkeitsaktionen zum Umdenken geführt. Einige kommen nach wie vor mit dem Rad. Die Kinder haben weniger Verpackungsmüll in der Frühstücksbox und die Eltern bestücken den Obstkorb mit Blick auf den Saisonkalender, der seitdem bei uns im Eingangsbereich hängt“, berichtet Yvonne Mitzkus. Der Tauschtag soll fester Bestandteil der Bildungsarbeit werden und so das Bewusstsein für ressourcenschonenden Konsum wachhalten.

Neben der Bildungsarbeit richtet die Kita St. Petri auch ihre Bewirtschaftung und Beschaffung nachhaltig aus. Brauchen wir das wirklich? Können wir das selber basteln oder bauen? Gibt es das Produkt evtl. auch gebraucht? Und wenn mal etwas neu gekauft werden muss, soll es möglichst langlebig sein.

 

Wie könnte es weitergehen?

• Welches Spielzeug gab es früher? Wie sieht das Spielzeug in anderen Ländern aus?
• Nachhaltige Mobilität: Wie können wir Strukturen verändern, um nachhaltig mobil zu sein?

Fragen zum Aktionstagebuch?

Dann melden Sie sich gerne per

E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

Foto Stempelkarte der Kita St. Petri: © Ev. Kindertagesstätte St. Petri Worther Weg / Geesthacht