Praxisbeispiel: Das Tomaten-Projekt

Die Tomate – was lässt sich mit diesem bekannten und bei Kindern beliebten Lebensmittel alles entdecken? Dieser Frage gingen die Kinder des städtischen Kindergartens Zauberland in Koblenz-Rübenach nach.

Ausgangspunkt für das Tomaten-Projekt war das Motto der Klima-Aktionswoche 2018: „Was kommt auf meinen Teller?“ Durch einen Elternbrief wurden die Eltern über das Projekt informiert und dazu eingeladen, ihren Kindern Tomaten von Zuhause mit in die Einrichtung zu geben.

Am nächsten Projekttag wurden die mitgebrachten Tomaten auf einem Tisch gesammelt. Es waren ganz unterschiedliche dabei: kleine, große, rote und andersfarbige. Schmecken die wohl auch unterschiedlich? Die Kinder machten den Geschmackstest und stellten fest: manche sind härter, manche weicher und manche saftig und süß. Und noch etwas Anderes fiel bei den Tomaten auf: „Alle Tomaten waren in Plastik verpackt, das hat mich doch etwas erstaunt,“ erzählt Erzieherin Sabine Schuck aus dem Kindergarten Zauberland. „Gemeinsam haben wir dann das Thema Verpackung genauer unter die Lupe genommen.“

Welche Vor- und Nachteile gibt es durch Verpackungen? Die Kinder überlegten gemeinsam: Damit können Sachen eingepackt werden, das ist praktisch. Aber es entsteht auch viel Müll und der ist schlecht für die Umwelt. Welche Alternativen gibt es? Gemeinsam machte sich die Gruppe auf dem Weg zum Markt, um Tomaten zu kaufen. „So haben die Kinder eine Alternative kennengelernt und erfahren, dass es Tomaten auch ohne Plastikverpackung gibt,“ erzählt Sabine Schuck.

Nach dem Marktbesuch erzählte ein Kind, dass es zusammen mit seinen Eltern im Schrebergarten Tomaten anbaut. Gerne wollte es das den anderen Kindern zeigen. Die Gruppe machte sich daher auf den Weg zum Garten. Dort entdeckten sie, dass Tomaten auf Hochbeeten und in Gewächshäusern wachsen können. „Das fanden die Kinder so toll, dass sie auch in unseren Hochbeeten der Kita Tomaten anbauen wollten,“ berichtet Sabine Schuck. „Wir haben dann gemeinsam in unseren Kita-Beeten Tomatenpflanzen gesetzt. Die Kinder haben so auch noch erlebt, was eine Pflanze alles braucht, um zu wachsen und wann sie geerntet werden kann.“

 

Um was geht es in dem Projekt:

Das Beispiel zeigt, wie Kinder und die pädagogische Fachkraft gemeinsam ein Projekt planen. Die Interessen und Fragen der Kinder werden aufgegriffen. Sie gestalten den Projektverlauf mit; ebenso bietet die pädagogische Fachkraft Impulse etwa durch Gesprächsrunden oder den Marktgang, um den Kindern neue Perspektiven zu eröffnen und über das eigene Handeln nachzudenken. Mit dem Besuch auf dem Markt und durch das eigene Anpflanzen von Tomaten entdeckten die Kinder Alternativen, um Plastikverpackungen zu vermeiden.

 

Hinweis: Kleinkinder können am Verzehr kleiner Tomaten ersticken, daher vor Verzehr die Tomaten unbedingt schneiden.

Informationen zum Praxisbeispiel:

Einrichtung: Städtischer Kindergarten Zauberland in Koblenz-Rübenach

Wo? Region West

Wann? Klima-Aktionswoche 2018

Worum geht es?

  • Tomate anbauen: Verantwortung für Pflanzen übernehmen und Bezug zur Saisonalität schaffen
  • Alternativen kennenlernen, um z.B. Plastikverpackungen zu reduzieren

Fragen zum Aktionstagebuch?

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E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

© Fotografin: Susanne Schubert