Praxisbeispiel: „Fair ist, wenn jeder von uns weniger Müll macht“

Die einwöchige Müllreise der 16 Kinder der Kita St. Elisabeth in Altenlingen begann an der überfüllten Mülltonne vor der eigenen Haustür. Denn die 3 bis 6-jährigen Kinder stellten fest, dass der Deckel der gelben Tonne gar nicht mehr ganz zu ging. Als sie in die Tonne schauten, beobachteten sie, dass diese nach dem Karnevalsfest bis zum Anschlag mit Gummibärchenverpackungen, leeren Trinkpäckchen und anderen Einmal-Verpackungen gefüllt war.

In der Kita wurde der Müll zunächst einmal etwas genauer unter die Lupe. Sie fanden verschiedene Materialien wie Plastik, Papier, Pappe und Alufolie vor. Es begann das große Sortieren. Bald stellte sich die Frage, wohin damit. Einige Kinder wussten, dass draußen vor der Kita große Mülltonnen stehen. Die kleinen Müllforscher machten sich auf den Weg und fanden graue, blaue, gelbe und braune Tonnen. Nach einem kurzen Blick in die Tonnen war klar, was wo hineingehört.

Die pädagogischen Fachkräfte boten den kleinen Müllforscherinnen und -forschern im Laufe der Aktionswoche verschiedene Lernzugänge: Sie betrachteten das Buch „Plastian der kleine Fisch“, machten ein Kreativangebot zum Thema „Plastian und die Spur im Meer“.

Um die Müllmengen zu veranschaulichen, sammelten sie den täglichen Müll und hängten ihn an einen großen Styroporfisch namens Plastian auf. „Die Kinder freuten sich, wenn kein weiterer Müll an Plastian landete“. Dass man mit Müll prima kreativ sein kann, erfuhren die Kinder beispielsweise, indem sie aus einer leeren PET-Flasche Schildkröten-Fensterdeko gestalteten. Auch die Eltern wurden so dafür sensibilisiert, dass aus Abfall etwas Neues und Schönes entstehen kann und, dass er noch einen Wert hat.

Besser ist es aber natürlich, wenn erst gar kein Müll anfällt. Daher entstand das gemeinsame Ziel, den Müll stetig zu reduzieren, um in der Gruppe in absehbarer Zeit plastikfrei zu sein. „Es war schön zu sehen, wie sich der Inhalt der Brotdosen zusehends veränderte“, erzählt Erzieherin Petra Holt. „Das war für die Kinder und auch für uns ein positives Feedback, das zum Weitermachen anspornte“. Die Eltern waren zuvor über einen Elternbrief über das Projekt informiert worden. Schilder mit aktuellen Infos hielten sie auf dem Laufenden.

 

Wie könnte es weitergehen?

  • Verrottungsexperiment machen und beobachten, wie die Natur mit Abfällen umgeht
  • Kompost anlegen und die Kreisläufe in der Natur kennenlernen
  • Mit der Leitung/ dem Träger über Maßnahmen im Bereich Bewirtschaftung und Beschaffung nachdenken, um Verpackungsmüll zu reduzieren

Informationen zum Praxisbeispiel:

Einrichtung: Kita St. Elisabeth/Altenlingen

Wo? Region Nord

Wann? Klima-Aktionswoche 2020

Worum geht es?

  • Müll als Wertstoff kennenlernen
  • Folgen von Müll für das Meer und seine Bewohner
  • Müllfreies Frühstück

Fragen zum Aktionstagebuch?

Dann melden Sie sich gerne per

E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

© Fotos: Kita St. Elisabeth in Altenlingen