Praxisbeispiel: Saisonal und regional - Kinder bauen ihr eigenes Gemüse an

„Die Tomaten schmecken so lecker“, stellen die Kinder der AWO-Kita in Mechernich-Bergheim fest als sie Tomaten von ihrem Hochbeet naschen. Sie ernten die Früchte wochenlanger Gartenarbeit, die mit der Klima-Aktionswoche 2018 ihren Anfang nahm. Dabei erhielten die zehn Vorschulkinder tatkräftige Unterstützung von ihrer Erzieherin und ihren Eltern.

„Wir haben im Rahmen unserer Klima-Aktionswoche Hochbeete bepflanzt, um für die Kinder erfahrbar zu machen, wie wir selbst für unser Essen sorgen können und was das mit Klimaschutz zu tun hat“, erläutert Erzieherin Walburga Nüßmann die Motivation für ihre Bildungsarbeit rund um das Kita-Hochbeet. Dabei stellten die Kinder zu Beginn zahlreiche Fragen: Welches Gemüse wächst bei uns, wie müssen wir es pflegen und wann können wir es ernten? Wozu dient ein Treibhaus? Antworten auf diese Fragen suchten die kleinen Gärtnerinnen und Gärtner im Vorfeld der Klima-Aktionswoche in Fachbüchern und Gärtnerbroschüren. Bei einem Spaziergang durch den Ort erkundeten die Kinder, was andere in ihrem Garten anbauen und wie es dort aussieht. Dabei holten sie sich Inspirationen und Tipps für die Bewirtschaftung des eigenen Hochbeets.

Auf die Ideensammlung folgte die Umsetzung und die Kinder stellten eine Einkaufsliste mit geeigneten Pflanzen zusammen. Beim gemeinsamen Besuch auf dem Wochenmarkt und in einer Gärtnerei erwarben sie Pflanzen. Manche Kinder brachten auch welche von Zuhause mit. „Die Kinder haben gemerkt, dass das Herrichten und Bepflanzen eines Hochbeets einiges an Planung erfordert. Sie mussten nun miteinander aushandeln, was und wie viel von welcher Sorte gepflanzt werden sollte“, beschreibt Walburga Nüßmann den Prozess des gemeinsamen Planen und Handelns. Die Kinder vereinbarten auch, wer welche Aufgaben übernehmen sollte: Patenschaften für die einzelnen Beete wurden übernommen. Das erhöht die Verbindlichkeit und schafft ein Verantwortungsbewusstsein.

Zusammen haben wir einen Saisonkalender erarbeitet. Wir haben gemeinsam überlegt, was unsere Ernährung mit CO2-Emissionen zu tun hat.“ Dass selbst angebautes Gemüse nicht nur klimafreundlich ist, sondern auch besser schmeckt als vergleichbare Produkte aus dem Supermarkt, erlebten die Kinder bei der gemeinsamen Ernte und dem Zubereiten des Gemüses für Kita-Mahlzeiten. Dazu wurden auch die Eltern eingeladen.

„Die Kochaktion mit den Eltern war neben der Ernte eines der Highlights“, erzählt die Erzieherin. Durch die gemeinsame Kochaktion waren die Eltern eingeladen, den Prozess mitzugestalten. So halfen Eltern beim Aufbau des Hochbeets, luden die Kita-Gruppe in ihren eigenen Garten ein, spendeten Pflanzen und übernahmen Pflegeschichten an langen Wochenenden und in den Ferien.

 

Wie könnte es weitergehen?

  • Ernährung und Abfall: Verpackungen erforschen und hinterfragen
  • Gerichte aus aller Welt: Rezepte und Essgewohnheiten anderer Kulturen kennen lernen
  • Bedeutung von Insekten für den Obst- und Gemüseanbau erkunden (Insektenhotel oder –Blumenweide anlegen, Imker besuchen)

Informationen zum Praxisbeispiel:

Einrichtung: AWO-Kita in Mechernich-Bergheim

Wo? Region West

Wann? Klima-Aktionswoche 2018

Worum geht es?

  • Gemüse selbst anbauen
  • Regionalität und Saisonalität erleben

Fragen zum Aktionstagebuch?

Dann melden Sie sich gerne per

E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

© Foto: Walburga Nüßmann, AWO Kindergarten Mechernich-Bergheim