Praxisbeispiel: Sonnenenergie hautnah erleben

Was für eine Kraft hat die Sonne? Gibt es auch andere Arten von Kraft oder Energie? Das waren die Ausgangsfragen einer städtischen Tageseinrichtung für Kinder aus Stuttgart-Feuerbach. Sie begab sich mit einer besonderen Projektwoche auf Entdeckungstour zur Sonnenenergie. So schafften sie einen Zugang für die Kleinen zu den komplexen Themen wie Energie und Klimaschutz.

Um die Sonnenenergie hautnah zu erleben, wurde viel experimentiert, denn in der städtischen Tageseinrichtung wird forschendes Lernen groß geschrieben. Die Kinder probierten aus, ob sie mit verbundenen Augen in unterschiedlichen Gartenbereichen die Energie der Sonne spüren konnten. Wo fühlten sie die Wärme im Gesicht? Wo im Garten war es eher kühl? Weiter wurden Gegenstände aus unterschiedlichem Material und mit verschiedenen Farben in die Sonne gestellt und gespannt beobachtet: Was wärmt die Sonne schnell auf? Warum bleiben andere Dinge eher kalt? Zusammen mit einem ehrenamtlichen Naturtrainer der Kita diskutierten die Kinder die Ergebnisse ganz genau. Sie erfuhren, dass man mit Sonnenenergie sogar Strom erzeugen kann! Dass man Strom ebenfalls mit Hilfe von anderen Energiequellen herstellen kann, wissen die Kinder auch schon. Auch, dass nicht alle Energiequellen gut für unsere Umwelt sind. „Die schwarzen Steine heißen Kohle“, konnte ein Junge bereits berichten, als die Kinder ein Bild eines Kohlekraftwerkes betrachteten. „Sie werden verbrannt und der Rauch aus dem Kamin kommt in unsere Luft.“ An diese Erkenntnis wollen die ErzieherInnen anknüpfen und die Vor- und Nachteile von erneuerbaren und fossilen Energien weiter diskutieren. „Wir wollen mit den Kindern weitere Ideen entwickeln zum Thema „saubere Energie“, sagt eine pädagogische Fachkraft in der Tageseinrichtung. Aber nicht nur die Kinder sollen Teil dieses Projekts sein, so berichtet die Fachkraft weiter: „Wir möchten gemeinsam im Großteam besprechen, wie wir Klimaschutz und Nachhaltigkeit im ganzen Haus einbringen und wie wir auch die Eltern mit einbeziehen können.“ So können die Ideen aus der Kita auch langfristig in die Gemeinde getragen werden.

 

Besonderheit: Mit kleinen Schritten zum Aha-Erlebnis

Die Themen Energie und Klimaschutz klingen für Viele zuerst zu kompliziert für Kita-Kinder. Dabei muss das gar nicht sein! Mit kleinen Aktionen kann man die Kinder auf das Thema einstimmen. Wichtig ist dabei, dass die Kinder das Thema selbst erleben und am eigenen Körper spüren können (z.B. die Energie der Sonne als Wärme spüren). Die Kinder können dann Erfahrungen sammeln und selbst auf Erkenntnisse zu Naturphänomenen kommen.

 

Tipp: Kooperationspartner einbeziehen

Im Kita-Alltag ist es manchmal eine Herausforderung sich in ein neues Thema einzudenken. Holen Sie sich daher Unterstützung von ExpertInnen. Es gibt viele Organisationen und Einrichtungen, die zu besonderen Themen speziell ausgebildete ExpertInnen haben. Sie kommen gerne in die Kita, um die Inhalte mit den Kindern zu vertiefen. Fragen Sie in Ihrer Gemeinde oder Landkreis nach, ob es spezielle Umwelt- oder KlimareferentInnen, Initiativen, Umweltstationen oder Naturschutzverbände gibt, die Ihre Kita beim Klimaschutzprojekt unterstützen können. Auch Eltern können dazu beitragen.

Informationen zum Praxisbeispiel:

Einrichtung: Städtische Tageseinrichtung für Kinder aus Stuttgart-Feuerbach

Wo? Region Süd

Wann? Klima-Aktionswoche 2019

Worum geht es?

  • Zugang zu erneuerbaren Energien
  • Kooperationspartner einbeziehen

Fragen zum Aktionstagebuch?

Dann melden Sie sich gerne per

E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

© Fotografin: Andrea Loers