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Gutes Beispiel: „Das Klima-Kita-Netzwerk war ein wichtiger Impulsgeber“

Sonja Thomas war bei der Stadt Geestland von 2018 bis 2024 für Bildung für nachhaltige Entwicklung, Bürgerbeteiligung und Ehrenamt zuständig. Sie unterstützte Prozesse rund um nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz. So organisiert sie beispielsweise jedes Jahr mit der „Jugend im Ausschuss“ einen kommunalen Nachhaltigkeitswettbewerb, bei dem neue Bienenbrutkästen, Hochbeete oder Tauschboxen entstanden. Geestland ist auch Fair Trade Stadt und BNE-Modellkommune. Das Klima-Kita-Netzwerk war für Sonja Thomas eine gewinnbringende Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit den Kitas, wobei auch die weiterführenden Schulen ihrer Kommune davon profitierten. Wir haben gefragt, warum.

 

KKN: Frau Thomas, Sie regen die Kitas immer wieder dazu an, sich mit Bildung für nachhaltige Entwicklung und den 17 Nachhaltigkeitszielen zu beschäftigen. Wie konnte das Angebot des KKN den Nachhaltigkeitsprozess in den Kitas weiter voranbringen?

Thomas: Aus meiner Erfahrung ist wichtig, immer wieder Austausch zu ermöglichen. Selbst wenn man mit BNE schon vertraut ist, entdeckt man durch den Austausch mit externen Bildungspartnern wie dem KKN neue Perspektiven und erhält wichtige Impulse. Außerdem kommen immer wieder neue Kolleg*innen in die Teams, die mit ins Boot geholt werden wollen. Die KKN-Fortbildungen waren ein tolles Angebot, um neue Kolleginnen fortzubilden, den Austausch unter den Kitas zu befördern und das Engagement langfristig zu sichern.

 

KKN: 2023 hat das KKN in Geestland eine Fortbildung für pädagogische Fachkräfte zum Themenfeld „Gesunde und CO2-freundliche Ernährung“ angeboten. Welche Impulse sind davon ausgegangen?

Thomas: Zunächst einmal war es unheimlich wertvoll, dass sich alle Kitas durch die KKN-Fortbildung noch  intensiver mit dem Handlungsfeld auseinandersetzen konnten. Dadurch ist bei einigen Teilnehmenden beispielsweise das Bewusstsein für die Bedeutung und die Möglichkeiten der Resteverwertung geschaffen worden. Manche sind auch mit dem Vorhaben zurück in die Kita gegangen, die Eltern zukünftig aktiver einzubeziehen und ihre Mitarbeit zum Beispiel durch die Einführung einer plastikfreien Frühstücksbox stärker einzufordern. Für einige war die Fortbildung auch die Bestätigung dafür, dass wir in Geestland schon sehr viel in dem Bereich gesunde und Co2-freundliche Ernährung umsetzen und auf einem guten Weg sind.

 

KKN: Was ist bei den Kitas gut angekommen?

Thomas: Der Tag ohne Strom war ein Highlight und die KKN-Broschüre wurde auch gut angenommen! Der Tag ohne Strom hat die Kitas begeistert und einige AHA-Effekte hervorgerufen. In der Vorbereitung ist auch den Erwachsenen erst einmal bewusst geworden, was alles am Energienetz hängt: Zum Beispiel die Nottür, manch ein Seifenspender oder die Wasserpumpe im Haus. Spannend war dann natürlich gemeinsam mit den Kindern wo möglich Alternativen zu entdecken. Die KKN Broschüre „Nachhaltig durchs Kita-Jahr“ haben wir auch als sehr hilfreich empfunden. Für die Kitas sind gedruckte Informationen wichtig. Digitale Formate wie Newsletter geraten schnell in Vergessenheit. Eine Broschüre auf dem Tisch im Teamraum hingegen lädt immer wieder zum Durchblättern ein!

 

KKN: Wieso hat das KKN dazu beigetragen, Klima- und Ressourcenschutz auch außerhalb der Geestländer Kitas zu verstärken?

Thomas: Durch Vernetzung und die Zusammenarbeit mit externen Bildungspartnern. Wir haben insgesamt an zwei KKN-Fortbildungen teilgenommen. Außerdem haben wir neue Kontakte für unsere Arbeit zu der Thematik erhalten. Besonders wichtig war der zu einem Bildungspartner, der auf Beteiligung von jungen Menschen im Kontext von nachhaltiger Entwicklung spezialisiert ist. Mit diesem haben wir dann ein Bildungsprojekt zu Mobilität und Nachhaltigkeit realisiert. Daraus ist ein inspirierender Austausch zwischen den kommunalen Entscheidungsträgern und den jungen Menschen entstanden. Insofern hat das KKN-Netzwerk auch den übergeordneten BNE-Prozess und das Bewusstsein für Klima- und Ressourcenschutz in Geestland verstärkt.

 

KKN: Wir danken Ihnen herzlich für dieses Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Region Nord

Stadt Geestland