„Wir als Einrichtung haben uns vor sechs Jahren (2019) auf den Weg zu Klima- und Ressourcenschutz gemacht. Dabei war es uns von Anfang an wichtig die Kinder sowie die Familien einzubeziehen“, erzählt Susanne Michels, Einrichtungsleitung der Städtischen Kita Bentlakestraße in Hövelhof.
Manchmal geht es von ganz alleine – wenn die Kinder ihren Familien beispielsweise vom aktuellen Projekt „Wie kommt der Apfelsaft auf den Tisch?“ berichten. Im Rahmen des Projekts setzen sich Kinder mit der Herkunft eines Apfels, Transportwegen und Verarbeitungsprozessen auseinander. Sie erleben beispielsweise, dass Äpfel in Deutschland, aber auch in fernen Ländern wachsen. Zu Hause erzählen die Kinder von dem erlebtem, beim Einkauf mit den Eltern achten sie ab jetzt auf den regionalen Apfel.
Die Projektarbeit wird teilweise auch per Video dokumentiert. Eine Kollegin hat einen kurzen Film gedreht und geschnitten. „Bei Videos schwappt die Begeisterung der Kinder direkt auf die Familien über. Sie sehen, wie viel die Kinder schon wissen und dass auch Kindergarten-Kinder sich mit Themen zu Klima- und Ressourcenschutz auseinandersetzen können. Daher nutzen wir dieses Medium sehr gerne“, erzählt Susanne Michels. Das Wichtigste aber sei die direkte Kommunikation mit den Familien. „Wir können noch so viele Nachrichten über die Kita-App oder liebevoll gestaltete Eltern-Briefe schreiben, nie erreichen wir die Eltern so wie in einem persönlichen Gespräch“, berichtet sie weiter.
Das zeigt auch die Vorbereitung des Kita-Jubiläums.
Kita-Jubiläum lädt Eltern zu Nachhaltigkeits-Projekten ein
2024 feierte die Kita ihr 50jähriges Bestehen. „Wie schaffen wir es dieses Fest gebührend, aber gleichzeitig nachhaltig zusammen mit Kindern und Eltern zu feiern?“, überlegte das Kita-Team im Vorfeld. Die Idee einer Ausstellung rund um Klima- und Ressourcenschutz wurde entwickelt. Die Eltern wurden eingeladen mit ihren Kindern gemeinsam ein Projekt zum Thema Nachhaltigkeit durchzuführen. „Zunächst sind kaum Familien dem Aufruf gefolgt. Da haben wir haben begonnen, unsere Idee zu hinterfragen“, erinnert sich Susanne Michels. Aber auch da zeigte es sich wieder, dass die direkte Kommunikation mit den Familien der Schlüssel war. „Als wir mit den Familien ins Gespräch kamen, stellte sich heraus, dass sie zu groß gedacht haben“. Doch auch kleine Projekte im Alltag tragen zu Klima- und Ressourcenschutz bei.
So haben sich die Familien auf den Weg gemacht: Ob aus „ Alt mach neu“ mit der Reparatur eines Kinderfahrrads, Herstellen von Schmuck aus Kronkorken, Bau eines Insektenhotel oder Upcycling von Kleidung, die Ideen waren vielfältig.
Und es gab sogar etwas zu gewinnen – ein Kinderfahrrad, welches der örtliche Fahrradladen zu diesem Zweck gespendet hat.
Arbeit vom Klima-Kita-Netzwerk wird in die Zusammenarbeit mit Elternaufgenommen
Mehrfach hat die Kita Bentlakestraße an Veranstaltungen des Klima-Kita-Netzwerks teilgenommen. Ebenso teilte die Kita bei einigen Veranstaltungen sowie Hospitationen ihre Erfahrungen zu Klima- und Ressourcenschutz sowie aus dem BNE-Netzwerk Kindheitspädagogik Paderborner Land.
Nicht nur inhaltlich hat die Kita vom Klima-Kita-Netzwerk Erfahrungen gesammelt, sondern auch methodisch: So wurde auf dem letzten Elternabend das Format der Austauschrunden übernommen. Das Besondere dabei – neben von der Kita thematisch festgelegten Austauschrunden, können Eltern eigene Themen setzen. In den 15-minütigen Austauschrunden kommen sie dann zu Themen ins Gespräch, die sie selber eingebracht haben.
„Dieses Format kommt auch bei Eltern gut an, die schon mehrere Jahre in der Kita sind, weil es trotzdem neue Themen für sie gibt“, spiegelt Susanne Michels die Rückmeldungen der Eltern wider.