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Interview: Der CO₂-Klimarechner für Kitas – ein großer Schritt für kleine Füße

Wie groß ist eigentlich der CO₂-Fußabdruck einer Kita? Der CO₂-Klimarechner ist ein toller Einstieg, um herauszufinden, wo in Kitas die größten Potenziale für Klimaschutz liegen. Im Gespräch mit Sarah Trabazo-Neff schauen wir uns an, was der Rechner kann, wie er funktioniert und warum er nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch im Kita-Alltag ein echter Gewinn ist.

Das Klima-Kita-Netzwerk wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert und hat deswegen das Ziel, Treibhausgas-Emissionen einzusparen. Wie das sowohl in der Kita-Praxis in der Bildungsarbeit als auch auf Träger-Ebene gelingen kann, damit setzen wir uns in verschiedenen Veranstaltungsformaten sowie in der Beratungsarbeit auseinander. Im Rahmen dessen ist die Kooperation zwischen Greenpeace und dem Klima-Kita-Netzwerk entstanden, um den CO2-Klimarechner für Kitas zu erweitern. Die Idee: Neben der Bildungsarbeit in den Einrichtungen werden konkrete Wege aufgezeigt, wie Kitas und ihre Träger ihre CO₂-Emissionen senken können.

Bei Fragen beraten wir Sie gerne. Kontakt:

Tel.: +49 (0)228 242 55 91-0, E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

Was hat es mit dem Klimarechner auf sich und woher kommt er?
Sarah: Der ursprüngliche CO₂-Klimarechner wurde von Greenpeace in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung für Schulen entwickelt. Er bietet diesen eine einfache Möglichkeit, um sich aktiv für den Klimaschutz zu engagieren. In Kooperation mit dem Klima-Kita-Netzwerk wurde er später für Kitas erweitert. Die Idee: Neben der Bildungsarbeit in den Einrichtungen werden konkrete Wege aufgezeigt, wie Kitas und ihre Träger ihre CO₂-Emissionen senken können.

 

Welche Emissionsbereiche erfasst der Rechner speziell für Kitas?
Sarah: Der CO₂-Rechner erfasst alle Bereiche, die in einer Kita relevant sind: Strom, Wärme, Wasser, Abfall, Verpflegung, Papierbeschaffung und Mobilität. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, das machbare Schritte aufzeigt, ohne zu überfordern. Trotzdem sind die Ergebnisse für die einzelnen Emissionsbereiche so genau, dass konkrete CO2-Emissionen erfasst werden. Die Ergebnisse werden in übersichtlichen Grafiken dargestellt.

 

Warum sollte man den CO₂-Klimarechner in Kitas nutzen?
Sarah: Jede Kita hat ihren eigenen ökologischen Fußabdruck. Der Rechner macht deutlich, wo die größten Emissionsquellen liegen – sei es eine ineffiziente Heizungsanlage, alte stromintensive Geräte oder ein hoher Fleischanteil beim Mittagessen. Mit diesem Überblick können gezielte Maßnahmen umgesetzt werden. Das kann der Wechsel zu regionalen Lebensmitteln, energiesparendem Verhalten oder die Optimierung der Heizanlage sein.

Gesprächspartnerin Sarah Trabazo-Neff:
Als Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung bringe ich mein Engagement in alles ein, was mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu tun hat. Meine Mutter, die selbst eine Großtagespflege leitet, hat mich früh geprägt – bei ihr lernen die Kleinsten spielerisch, wie wichtig ein achtsamer Umgang mit unserer Umwelt ist. Auch in meinem Ehrenamt und meiner Arbeit dreht sich alles um das Thema Nachhaltigkeit. Genau deshalb liegt mir die Zusammenarbeit mit Greenpeace und dem Klima-Kita-Netzwerk so sehr am Herzen – weil wir gemeinsam die Welt ein bisschen besser machen können!

Er bringt aber auch Vorteile mit sich, die über den reinen Klimaschutz hinausgehen. Zum einen helfen die Ergebnisse Kitas, ihre Ressourcen effizienter einzusetzen. Das kann langfristig Kosten sparen– sei es durch optimierte Energie- und Wasserverbräuche oder eine bessere Beschaffung. Zum anderen kann die Nutzung des CO₂-Klimarechners das Gemeinschaftsgefühl stärken, da Teams, Eltern und Kinder gemeinsam an einem Ziel arbeiten können. Diese Zusammenarbeit schafft eine positive und zukunftsorientierte Atmosphäre und verbessert dazu noch die Außenwirkung der Kita.

Der CO₂-Klimarechner zeigt, wie wichtig jeder einzelne Beitrag zum Klimaschutz ist – und das gilt auch im Alltag. Jede Person kann etwas tun: Öfter das Fahrrad nehmen, Plastik vermeiden, regionale Produkte kaufen oder auf Ökostrom umsteigen oder sich auch im eigenen Umfeld dafür einsetzen, dass nachhaltige Strukturen gestärkt werden.

 

Welche gesetzlichen Vorgaben deckt der Rechner ab?
Sarah: Große Unternehmen sind nach der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) verpflichtet, detaillierte Berichte über ihre Nachhaltigkeitsleistung, einschließlich ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte, zu erstellen. Diese Anforderungen sind komplex und rechtlich anspruchsvoll. In der Regel ist die CSRD für Kitas nicht relevant, große Träger sollten jedoch prüfen lassen, ob sie von der Berichtspflicht betroffen sind. Der Rechner bietet Kitas einen einfachen Einstieg in die CO₂-Bilanzierung, deckt jedoch die hohen Anforderungen der CSRD nicht ab. Weitere Informationen: https://www.csr-in-deutschland.de

 

Wo können Kitas Unterstützung zum CO2-Klimarechner finden?
Sarah: Greenpeace und das Klima-Kita-Netzwerk bieten ein umfangreiches Unterstützungspaket. Neben dem Rechner gibt es praxisnahe Leitfäden, Weiterbildungen und eine Plattform, auf der sich Kitas austauschen können. Auch das „Schools for Earth“-Programm liefert viele wertvolle Ideen, die leicht auf Kitas übertragen werden können.

 

Hier geht’s zum CO2-Klimarechner für Kitas: https://klima-kita-netzwerk.de/co2-rechner-fuer-kitas/