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Faire Beschaffung in der Kita

© Sabrina Holthausen, Innowego/Klima-Kita-Netzwerk

Bananen, Orangensaft, Kaffee, Tee, Reis, Kakao, Spielzeug, Teppiche, Handtücher, T-Shirts, Baumwolltaschen, Gewürze, Dienstkleidung, Baumaterialien… die Liste der Produkte die in einer KiTa verwendet werden ist lang und immer mehr Menschen wissen, dass sie mit ihrem fairen und nachhaltigen Konsum zum Schutz von Arbeits,- Menschen- und Kinderrechten beitragen können. Auch Kitas haben die Chance ihren Einkauf für die Einrichtung nachhaltig zu gestalten, wenn der Träger diesen Entschluss mitträgt und aktiv unterstützt. Eine häufige Frage lautet „Wo bekomme ich denn faire und nachhaltige Produkte für den Kita Alltag und wer garantiert mir, dass sie wirklich gerecht produziert worden sind?“

Auf der folgenden Seite stellen wir die verschiedenen Akteure, die in Deutschland im Fairen Handel aktiv sind vor sowie beratende Organisationen und politische Kampagnen.

(Autorin: Jasmin Geisler)

Das Klima-Kita-Netzwerk schafft Zugänge zu nachhaltiger und fairer Beschaffung in Veranstaltungsformaten für Kita-Träger und pädagogische Fachkräfte, beispielsweise in Webinaren für Kita-Träger und Multiplikator*innen, wie zuletzt beim Webinar im März 2024. Auch in der Bildungsarbeit unterstützt das KKN Fachkräfte bei der nachhaltigen Beschaffung , indem Kindern Zugänge zu nachhaltigem Konsum und dem Wert von Dingen eröffnet werden, wozu das Klima-Kita-Netzwerk in seiner Broschüre „Nachhaltig durchs Kitajahr“ hilfreiche Praxisbeispiele liefert.

Um auf der Projektwebseite Hintergrundinformationen, Akteure und Beispiele aus der Praxis zu fairer Beschaffung darzustellen, wurde sich Unterstützung von Jasmin Geisler (Initiatorin des Projekts „FaireKiTa“) geholt, die ihre Expertise einbringt. Bei Fragen berät das Netzwerk gerne und bietet Kita-Trägern sowie pädagogischen Fachkräften oder Leitungen passende Veranstaltungsformate an.

Tel.: +49 (0)228 242 55 91-0, E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

Fairer Handel – ein Überblick

Allgemeines zum Fairen Handel

Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Der Faire Handel steht für bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte der Produzenten im globalen Süden. Ausbeuterische Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung sind verboten.

Weltweit arbeiten nach Schätzungen zwischen 158 (Unicef) und 218 Millionen (terre des hommes) Kinder regelmäßig mehrere Stunden am Tag und haben nicht die Möglichkeit eine Schule zu besuchen. 126 Millionen von ihnen schuften unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen in der Textilindustrie, in Steinbrüchen, auf Plantagen, bei der Herstellung von Spielzeugen sowie Geschenkartikeln und vielen weiteren Bereichen.

Die Ursachen von Kinderarbeit liegen im wirtschaftlichen Ungleichgewicht dieser Welt und in einem Teufelskreis von mangelhaften Sozialsystemen, fehlender Bildung, Armut und Ausbeutung.

Kleinbauern und Arbeiter*innen in über 60 Ländern profitieren vom Fairen Handel. Sie haben die Sicherheit, dass sie ihre Produkte zu einem festen Mindestpreis verkaufen können. Zusätzlich erhalten sie eine Fairtrade-Prämie, über deren Verwendung sie in ihrer Genossenschaft abstimmen können. Sie wird für Gemeinschaftsprojekte eingesetzt, wie zum Beispiel für den Bau von Schulen. Regelmäßige unabhängige Kontrollen sichern die Einhaltung der Standards.

Doch ACHTUNG, nicht alles was sich fair nennt ist Fairer Handel. Es ist wichtig, sich mit den Siegeln und Marken im Fairen Handel auszukennen, denn der Begriff fair ist nicht rechtlich geschützt. Gleiches gilt für den Begriff der Nachhaltigkeit, der immer wieder von Unternehmen verwendet wird.

 

Weiterführende Informationen zum Fairen Handel finden Sie unter:

https://www.forum-fairer-handel.de

 

Autorin: Jasmin Geisler

Erste Schritte und Wege mit dem Kompass Nachhaltigkeit

Von Spielzeug über Lebensmittel und Kochbekleidung für die Küche: Auch Kitas können, genau wie andere öffentliche Einrichtungen, mit ihrem Kaufverhalten bei der Beschaffung zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.

 

Aber wie geht man am besten vor?

Die prekären Arbeitsbedingungen sowie die ausbeuterische Kinderarbeit auf Kakao- und Bananenplantagen, und auch bei der Herstellung von Kleidung oder Spielzeug, kommen in vielen Ländern immer noch zu häufig vor. Die komplexen und weiten Lieferwege die sich über viele verschiedene Produktionsstätten und Zwischenhändler verlieren, verschleiern häufig die Herkunft der Produkte. Ein Anhaltspunkt beim Einkauf bieten Siegel und andere Zertifizierungssysteme die einen Mindeststandard an ökologischen oder sozialen Kriterien sicherstellen. In der Praxis sorgt die Vielzahl der Siegel für die verschiedenen Produkte allerdings häufig eher für Verwirrung als für Unterstützung.

Eine praktische Unterstützung bietet hier die Plattform Kompass Nachhaltigkeit. Wichtige Informationen zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung sind auf einer Seite gebündelt, um den Rechercheaufwand so gering wie möglich zu halten. Die Seite bietet z.B. einen Überblick über die Einbindung von Nachhaltigkeitsaspekten in allen Phasen des Beschaffungsvorganges sowie einen großen Bereich mit Grundlagenwissen, in dem die wichtigsten sozialen und ökologischen Hotspots im Lebenszyklus ausgewählter Produktgruppen dargestellt werden.

Im nächsten Schritt kann man dann diese Informationen auf ein einzelnes Produkt übertragen und die verfügbaren Nachweismöglichkeiten, Gütezeichen und Bieter ausfindig machen. Über die Produktsuche lassen sich Produkte auswählen und mit dem Gütezeichen-Finder mit wenigen Klicks bestimmen, welche Gütezeichen für das Produkt als Nachweis der geforderten Kriterien dienen können.

Bei der Auswahl der Kriterien können voreingestellte Kriteriensets – beispielsweise die ILO Kernarbeitsnormen als soziale Mindestanforderungen – durch einen Klick aktiviert werden. Darüber hinaus kann eine eigene Auswahl an Kriterien der Umweltfreundlichkeit, Sozialverträglichkeit und Glaubwürdigkeit aus einer umfangreichen Liste zum Finden geeigneter Gütezeichen erstellt und für die erneute Verwendung gespeichert werden.

Der Gütezeichen-Finder ermöglicht außerdem einen detaillierten Vergleich von Gütezeichen. Auch für die Marktrecherche eignet sich der Kompass, da zum Suchergebnis direkt eine Liste an Unternehmen erstellt wird, die das gewünschte Produkt mit einem der geeigneten Gütezeichen anbieten. So lässt sich mit dem Webportal der Zeitaufwand für die Recherche erheblich verkürzen.

Die Angaben des Kompass Nachhaltigkeit werden kontinuierlich erweitert, um eine umfangreiche und aktuelle Datenbasis für die sozialverantwortliche und ökologische Beschaffung zu bilden.

https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/?gad_source=5&gclid=EAIaIQobChMI5tuW2rSViQMVz5GDBx2SRSg1EAAYASAAEgJJSvD_BwE

 

Autorin: Jasmin Geisler

Handlungsfeld Spielzeug

Die Spielwarenindustrie ist in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Wirtschaftszweig geworden. China ist nach wie vor größter Spielzeugproduzent und Exporteur nach Deutschland. Über 50% des nach Deutschland importierten Spielzeuges kommt von dort, einhergehend mit überlangen Arbeitszeiten, geringen Löhnen, gesundheitlichen Risiken am Arbeitsplatz – die Liste ist lang: Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen sind bei der Spielzeugproduktion oftmals an der Tagesordnung. (Quelle CIR)

Umso wichtiger ist, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen und sich im Vorfeld gut zu informieren. Hinzu kommt aber auch noch der Umwelt Aspekt, denn Spielzeug besteht aus den verschiedensten Materialien. Sowohl bei der Rohstoffgewinnung, bei der Herstellung, bei der Nutzung bis hin zur Entsorgung wirken sie sich auf unsere Umwelt aus.

Wo bekomme ich weitere Informationen?

CIR romero initiative bietet auf ihrer Homepage weiterführende informationen zum Thema faire Beschaffung von Spielzeug. Dort findet sich der Toys Report, der Probleme aufdeckt, die bei der Herstellung von Spielzeugen in chinesischen Fabriken sowie Informationen zur Fair Toys Organisation.  Die Fair Toys Organisation vereint verschiedene Akteursgruppen und setzt sich für die Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindestanforderungen in den Lieferketten der Spielzeugindustrie ein. Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den globalen Spielzeugfabriken.

https://www.ci-romero.de/produkt/toys-report-2023/

https://www.ci-romero.de/fair-toys-organisation-gruendet-sich-in-nuernberg/

Auch auf der Website von RENN-Regionale Netzstelle Nachhaltigkeit findet man im Warenkorb Nachhaltigkeit. Informationen zum Thema sowie kurze Informationen zu Siegeln: https://www.nachhaltiger-warenkorb.de/themen/faires-spielzeug/

Weitere Möglichkeiten und faires und nachhaltiges Spielzeug bieten die Fairhandelsimporteure und Weltläden sowie einige online Shops für nachhaltige Produkte.

 

Autorin: Jasmin Geisler

Siegel und Marken im Fairen Handel

Nicht alles was sich fair nennt ist auch wirklich fair. Siegel und Marken sollen den Konsumentinnen und Konsumenten den Einkauf erleichtern und dennoch gibt es so viele Siegel, da verliert man leicht den Überblick.

 

Die CIR romero initiative bietet digitale Unterstützung.

Hier finden Sie Siegel-Bewertungen in den Kategorien Soziales, Ökologie und Glaubwürdigkeit: https://www.ci-romero.de/labelchecker/

 

Hier finden Sie ebenfalls Printmaterial zum Thema Siegel und Marken.

Der Quick Check versteht sich als Ergänzung zum ausführlichen Handbuch “Wegweiser durch das Label-Labyrinth”: https://www.ci-romero.de/produkt/quick-check-eine-schnelle-uebersicht-im-label-labyrinth/

 

Handbuch: https://www.ci-romero.de/produkt/wegweiser-durch-das-label-labyrinth/

 

Auch die Verbraucherzentrale unterstützt mit Informationen über die Siegel im Bereich Lebensmittel und Textil.

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/faire-lebensmittel-das-bedeuten-die-label-18796

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/faire-kleidung-das-bedeuten-die-siegel-7072

 

Autorin: Jasmin Geisler

Akteure und Importeure

El Puente

El Puente ist ein Fair-Trade-Unternehmen, das Lebensmittel und Handwerksprodukte aus Afrika, Asien und Lateinamerika importiert und vertreibt. Sie arbeiten mit Kleinbauern, Familienbetrieben und lokalen Fairhandels-Organisationen in über 40 Ländern zusammen. Die Vielfalt des Fairen Handels zeigt sich im vielfältigen Sortiment aus Spielzeug, Kunsthandwerk, Kaffee, Lebensmitteln und Kosmetik.

El Puente vertreibt seine Produkte in rund 800 Weltläden in Deutschland und Europa sowie über einen eigenen Online-Shop. Die Arbeit begann Anfang der 1970er Jahre mit dem Import von Kunsthandwerksprodukten aus Lateinamerika. Damit gehört El Puente zu den Pionieren der Fairhandels-Bewegung in Europa.

El Puente ist formal als GmbH organisiert. Die Gesellschaftergruppen der GmbH bilden die gesamte Handelskette ab. Als Gruppe vertreten sind die Produzenten durch die Vereinigung PaCo, die Mitarbeiter der El Puente GmbH durch die Vereinigung CoCo, sowie eine Gruppe der Weltläden und Aktionsgruppen. Auf diese Weise gestalten alle Beteiligten gemeinsam die wegweisende Richtung der El Puente GmbH.

 

Welche Produkte bietet El Puente für Kitas?

El Puente zeichnet sich besonders durch ein breites Sortiment an fair gehandeltem Spielzeug und Accessoires für Kinder aus. Ob aus weicher Baumwolle oder langlebigem Holz, die Produzenten legen großen Wert auf natürliche, nachhaltige Materialien. Gefertigt werden die Produkte dabei zum Großteil in Handarbeit. So werden viele Stoffe aus handgewebter Baumwolle hergestellt und Holzspielzeuge von Hand bemalt. Die Gestaltung der Spielzeuge ist kindgerecht und lässt den Kleinsten viel Raum für eigene phantasievolle Spiele.

Anziehpuppen, Landschaften aus Holz, Spiele zum Puzzeln oder Lernen von Zahlen und Uhrzeiten. Auch die Bewegung kommt nicht zu kurz: Fußbälle oder Hacky Sacks sorgen für Spielspaß im Freien. Aber auch allerlei faire Kleinigkeiten von Schlüsselanhängern, über Mini- Portemonnaies bis hin zu Stifteaufsätze sind im Sortiment. Gut geeignet als kleine Aufmerksamkeiten zum Geburtstag oder im Adventskalender.

Neben den zahlreichen Spielwaren bietet El Puente auch Lebensmitteln des täglichen Bedarfs aus dem Bereich Kochen und Backen sowie süße Leckereien wie Gummibärchen oder Chips.

 

Bestellverfahren

Bei El Puente sind Bestellungen über verschiedenste Kanäle möglich. Ob per Telefon, Online-Shop oder Fax. Wählen Sie die für Sie einfachste Variante. Vor der ersten Bestellung müssen Sie sich als Neukunde registrieren. Dies ist online möglich oder auch per Telefon. Die in Publikationen und im Online-Shop angegebenen Preise sind Brutto-Preise. Sie werden bei Ihrer ersten Registrierung in eine Kundengruppe eingestuft und bekommen entsprechende Rabatte auf Ihre Einkäufe.

Je höher Ihr Jahresumsatz bei El Puente ist, desto mehr Rabatte bekommen Sie durch die Einstufung in eine neue Kundengruppe. Ein Zusammenschluss als Gruppe lohnt sich also. Mehr zum Bestellverfahren, den AGBs und Kundengruppen erfahren Sie auf der Internetseite www.shop/el-puente.de

 

Autorin: Jasmin Geisler

Fairtrade Deutschland / TransFair e.V.

In Deutschland vergibt der Verein TransFair das Fairtrade-Siegel. TransFair e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Ziel der Arbeit ist es, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika über den Fairen Handel zu unterstützen, so dass sie ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen selbstbestimmt verbessern können. Als unabhängige Initiative handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte, die den Anforderungen der Fair- trade-Standards genügen. Auf internationaler Ebene gehört TransFair zu Fairtrade International e.V., in dem Fairtrade-Organisationen aus über zwanzig Ländern und die drei Produzentennetzwerke in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammengeschlossen sind. Fairtrade International entwickelt die international gültigen Fairtrade-Standards. Die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT überprüft vor Ort, ob Produzent*innen und Händler die Fairtrade-Standards einhalten und die umfangreichen sozialen, ökonomischen und ökologischen Standards erfüllen.

 

So funktioniert Fairtrade

Fairtrade ist weltweit das führende Zertifizierungssystem, bei dem die Produzent*innen von einem Mindestpreis und einer Prämie, deren Höhe genau festgelegt ist, profitieren. Ein Großteil der fair gehandelten Produkte aus Ländern des globalen Südens stammt aus kleinbäuerlichen Betrieben. Um am Fairtrade-System teilhaben zu können, schließen sie sich in demokratisch organisierten Kooperativen zusammen.

So stärken sie ihre Verhandlungsposition auf dem Weltmarkt. Der Fairtrade-Mindestpreis dient als Sicherheitsnetz gegen Preisschwankungen und deckt die Kosten einer nachhaltigen Produktion. Die zusätzliche Zahlung der Fairtrade-Prämie für soziale Gemeinschaftsprojekte, Infrastruktur und Bildung ermöglicht zum Beispiel den Bau von Schulen und Gesundheitszentren oder die Versorgung der Gemeinschaften mit Wasser. Strenge Umweltrichtlinien geben eine umweltschonende Anbauweise vor. Durch Zuschlagszahlungen wird der Bio-Anbau gefördert. Auf Fairtrade-Plantagen übernimmt das Fairtrade-Prämienkomitee Informations-, Organisations- und Abstimmungsaufgaben über den demokratischen Abstimmungsprozess zur Verwendung der Prämiengelder. Das Fairtrade-System unterstützt die Menschen dort, wo sie leben und arbeiten. Durch die drei Fairtrade-Produzentennetzwerke erhalten Fairtrade-Kooperativen in Fortbildungen und Schulungen kompetente Unterstützung und Beratung vor Ort.

 

Wie finde ich Lebensmittel und Textilien mit dem Fairtrade-Siegel?

Produkte mit dem Fairtrade-Siegel sind inzwischen aus vielen Supermarktregalen, Cafés und Restaurants nicht mehr wegzudenken. In Deutschland liegt der Bekanntheitsgrad von Produkten mit dem Fairtrade-Siegel bei 86 Prozent (Globe Scan Studie 2018). Wenn Sie sich vor Ort also mal im Supermarkt, Bioladen, Weltladen oder in Ihrem Lieblingscafé umschauen, werden Sie mit Sicherheit schnell fündig. Auch viele Online-Portale haben Fairtrade-Produkte in ihrem Sortiment. Einen guten Überblick darüber, welche Produkte es mit dem Fairtrade-Siegel gibt und wo sie zu finden sind, bieten der Einkaufs- und Produkt-Finder auf der Website von TransFair www.fairtrade-deutschland.de/einkaufen.

 

Lokale Vernetzung mit Fairtrade-Engagierten

In Deutschland ruft TransFair e.V. Engagierte der Zivilgesellschaft dazu auf, den Fairen Handel breit zu unterstützen. Mit den Kampagnen Fairtrade-Towns, Fairtrade- Schools und Fairtrade-Universities unterstützt TransFair e.V. Städte und Gemeinden sowie Schulen und Universitäten darin, sich für den Fairen Handel zu engagieren. Auch Sie als KiTa haben die Möglichkeit, sich dem Netzwerk der Engagierten anzuschließen. Eine Übersicht, über potenzielle Partner in Ihrer Stadt finden Sie unter www.fairtrade-kampagnen.de. Hier erhalten Sie auch Informationen zu Aktionen, (Info-)Materialien und Give- Aways, Unterstützung durch Referent*innen, die Sie gern auch für Ihre KiTa nutzen können.

 

Autorin: Jasmin Geisler

FEMNET

Femnet ist eine 2007 gegründete gemeinnützige Frauenrechtsorganisation mit Sitz in Bonn, die sich für die Etablierung von fairen Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie im globalen Süden einsetzt.

FEMNET ist ein Verein, der von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet wird und eine Geschäftsstelle in Bonn unterhält. Unterstützt wird die Arbeit zudem von Multiplikator_innen im ganzen Bundesgebiet. FEMNET ist Trägerorganisation der Kampagne für Saubere Kleidung, der deutschen Clean Clothes Campaign. FEMNET ist Mitglied im Steuerungskreis des Bündnisses für nachhaltige Textilien des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Außerdem engagiert sich der Verein im Netzwerk für Unternehmensverantwortung (CorA) sowie in der Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“.

 

Was wären die ersten Schritte eines KiTa-Trägers, um faire Textilien beschaffen zu können?

Um die faire Textilbeschaffung zu etablieren braucht es eine starke politische Basis, auch in der KiTa. Setzen Sie das Thema explizit auf die Tagesordnung Ihrer Einrichtung: Entwickeln Sie einen gemeinsamen Aktionsplan, wie die faire Beschaffung bei Ihnen umgesetzt werden soll. Und beginnen Sie mit einem einfachen Produkt wie beispielsweise T-Shirts, damit Sie schnell Erfolge vorzeigen können. Vielleicht empfiehlt sich auch die Festschreibung der fairen Beschaffung in einem Beschluss des Trägers und der Leitung (in Analogie zu einem Ratsbeschluss). Für die inhaltliche Vorbereitung empfiehlt sich eine Marktanalyse. Um andere zu überzeugen, müssen Sie wissen, welche Möglichkeiten der Markt schon bietet. Ein sinnvolles Hilfsmittel hierfür ist der Kompass Nachhaltigkeit.

 

Autorin: Jasmin Geisler

GEPA

Die GEPA handelt seit fast 50 Jahren fair – und das aus echter Leidenschaft: Lebensmittel wie Kaffee, Tee, Schokolade sowie hochwertige Handwerksartikel bezieht sie von über 140 Genossenschaften und engagierten Unternehmen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa. Mit ihrem Namen steht die GEPA für Fairen Handel rund um den Globus. Faire Preise, langfristige Handelsbeziehungen, Respekt vor Mensch und Natur, Transparenz und Glaubwürdigkeit gehören zu ihren Zielen. Als Fair Trade-Pionier geht sie über Standards hinaus und entwickelt den Fairen Handel immer weiter. Für ihre Verdienste ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. als „Deutschlands nachhaltigste Marke“ beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland ist sie nach dem Garantiesystem der WFTO (World Fair Trade Organization) geprüft.

Die GEPA ist eine GmbH.

Gesellschafter sind ausnahmslos kirchliche Entwicklungs- und Jugend-Organisationen: MISEREOR, Brot für die Welt, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Sie haben der GEPA als Gesellschaftauftrag drei Kernziele „ins Stammbuch geschrieben: Produzenten nachhaltig unterstützen, Konsumenten aufklären und zur Veränderung ungerechter Welthandelsstrukturen beitragen: Die GEPA ist aktiv in den nationalen und internationalen Netzwerken des Fairen Handels: Forum Fairer Handel (FFH), European Fair

Trade Organization (EFTA), World Fair Trade Organization (WFTO). Diese Organisationen arbeiten hier zusammen, um gemeinsame Forderungen gegenüber Politik und Handel durchzusetzen – und mehr Menschen für die Idee des Fairen Handels zu gewinnen. (www.gepa.de)

 

Breite Produktpalette

Die GEPA bietet eine breite Auswahl an Lebensmitteln, die sowohl für die Angestellten in der KiTa als auch die Gemeinschaftsverpflegung der Kinder interessant sein könnten: Von Kaffee über Tee Orangensaft, Reis und Quinua bis hin zu Schokolade und Snacks. Auch Handwerksprodukte wie Seife oder Körbe zählen zum GEPA-Sortiment.

 

Einkaufskonditionen

KiTas kaufen nicht immer direkt, sondern auch über Einkaufsverbünde (z.B. über einen kirchlichen Träger oder Wohlfahrtsverband) ein und erhalten dadurch Großverbraucherrabatte. Das Konditionsgefüge hängt vom jeweiligen Träger ab, mit dem die GEPA Rahmenverträge abschließt. Kirchliche Einrichtungen erhalten beispielsweise spezielle Konditionen für Kaffee und Tee.

 

Service

Die GEPA hat einen bundesweiten Außendienst, der selbstverständlich auch die KiTas berät. Der Spezialist vor Ort stimmt beispielsweise die Auswahl der Kaffeesorten genau auf die Maschine und die Wasserhärte ab. Er ist auch bei der Anschaffung und der Finanzierung von Kaffeemaschinen behilflich. Denn die GEPA arbeitet mit allen führenden Herstellern zusammen. Wer als Kunde registriert ist, kann bequem für die Einrichtung über den GEPA-Onlineshop bestellen: www.gepa-shop.de

 

Autorin: Jasmin Geisler

Kommunen

Kommunen sind wichtige Akteure, wenn es darum geht, Globalisierung nachhaltig, fair und mit den Menschen zu gestalten. Sie selbst gehören zur Verbraucherseite mit einem beachtlichem Beschaffungsvolumen. Zusammen geben sie pro Jahr bis zu 350 Milliarden Euro aus.  Ihre Kaufentscheidungen nehmen Einfluss auf Produktions- und Handelsbedingungen und damit auf das Leben vieler Menschen.

Das Vergaberecht ist eindeutig: Kommunen dürfen qualitative, umweltbezogene und eben auch soziale Kriterien in ihre Vergaben einbinden. Sozial nachhaltige Beschaffung ist außerdem politisch gewollt. Der aktuelle Koalitionsvertrag und die 2022 gestartete Reform des Vergaberechts haben auch soziale Nachhaltigkeit im Blick.

Es gibt viel Unterstützung und gute Praxisbeispiele, die inspirieren. Auf der Online-Plattform Kompass Nachhaltigkeit zum Beispiel finden sich konkrete Hilfestellungen in Form von Ausschreibungsbeispielen oder Informationen zu Gütesiegeln. Die SKEW  (Servicestelle Kommunen in der Einen Welt) bietet Unterstützung, unter anderem durch Schulungen und spezielle E-Learning-Angebote für Beschaffungsverantwortliche oder auch mit Rechtsberatung bei größeren Vergaben. Ein Teil des Aufwands kann also ausgelagert werden.

Auch die CIR sowie FEMNET und die LAG21 bieten Beratungen für Kommunen zur fairen Beschaffung oder dem Aufbau kommunaler Nachhaltigkeitsmanagementsysteme . Niemand muss den Weg alleine gehen. Es liegen mittlerweile unzählige Erfahrungswerte von Städten unterschiedlicher Größen und Bundesländer vor.

Auch Netzwerk Initiativen wie Faire Metropole Ruhr oder Rhein Main Fair bieten immer wieder kostenfreie Veranstaltungen oder Beratungen an und begleiten Kommunen.

Doch sollte man als Kommune nicht seine lokalen Unternehmen unterstützen? Natürlich. Viele der von Kommunen bezogenen Produkte sind vor Ort jedoch gar nicht erhältlich oder enthalten Rohstoffe und Produktkomponenten aus dem Globalen Süden. Bei diesen geht es darum, die Einhaltung sozialer Kriterien in den Lieferketten einzufordern.

 

Weiterführende Links:

 

Beispiele aus der Praxis

Seit 2011 ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema in Dornstadt, einer kleinen Gemeinde mit rund 8.700 EinwohnerInnen in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb. Dornstadt will Menschen aller Generationen für einen weltbewussten Lebensstil begeistern und damit langfristig den Nährboden für nachhaltiges Denken und Handeln in der Gemeinde bereiten. Die Kindergärten spielen dabei eine zentrale Rolle. Nicht zuletzt, weil der erste Impuls für Nachhaltigkeit 2011 von einem Kindergarten kam – dem Kin- dergarten Bollingen, der im Herbst 2017 als erste Faire KITA in Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Die Gemeinde Dornstadt, selbst eine mehrfach von der UNESCO ausgezeichnete Kommune für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Fairtrade Town seit 2013.

Seit 2017 arbeitet die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik an der strukturellen Verankerung und am Ausbau der öko-soziale Beschaffung und berät auch gerne die Kitas, z.B. im Bereich öko-soziale Dienstkleidung, Spielmaterial u.ä..

Der Bürgermeister von Dornstadt ist begeistert vom Engagement der Kinder und ErzieherInnen. Er ist gerne persönlich mit dabei, wenn die Kinder ihre Projekte präsentieren, ist offen für die Ideen und Anliegen der Kinder und unterstützt sie – soweit möglich – beim Umsetzen. Dadurch erfahren die Kinder Wertschätzung und Selbstwirksamkeit – wichtige Bausteine für eine gute Bildungsarbeit.

 

Insgesamt haben bereits 92 Einrichtungen das Label „Faire Kita“ erhalten – Ziel ist ein Zertifikat für alle ca. 100 Tageseinrichtungen. FABIDO ist der erst Kita-Träger in ganz Deutschland, der als „Fairer Betrieb“ ausgezeichnet wurde. Globales Lernen und Nachhaltigkeit gehören jetzt zum Alltag der Kinder in den FABIDO Kitas.

Durch die große Angebotspalette im Bereich Kaffee, Tee, und Zucker ist es nicht schwer bei Besprechungen und Veranstaltungen auf fair gehandelte Produkte zurückzugreifen. Cateringunternehmen für größere Veranstaltungen konnten auch ausfindig gemacht werden und neue Rahmenverträge wurden geschlossen. Ebenso sind die „fairen“ Blumenpräsente zu Dienstjubiläen erste Schritte gewesen, das Thema im Innendienst zu etablieren. Neben dem Kriterium des fairen Handels werden Lebensmittel für die Kindertageseinrichtungen unter dem Gesichtspunkt regional und saisonal eingekauft.

Die Produkte Kakao, Orangensaft, Bananen und Ananas für die Kinder sowie Kaffee und Tee für Erwachsene sind über den derzeitigen Rahmenvertragspartner lieferbar und gehören für viele Kindertageseinrichtungen bereits zum Standard. Aufgrund des FABIDO Ernährungskonzeptes nach „OptiMix“ (optimierte Mischkost) verzichten die Kindertageseinrichtungen auf den Einkauf von fairer Schokolade.

Im städtischen Gesamtrahmen gibt es bereits Rahmenverträge zu fairer Dienstkleidung. Damit kann FABIDO auch dem hauswirtschaftlichen Personal der Kindertageseinrichtungen entsprechende Angebote machen.

 

Die Stadt Köln nahm 2018 und 2019 an einem Pilotprojekt der Christlichen Initiative Romero (CIR) zur sozial verantwortlichen Beschaffung von Spielzeug teil. Ziel des Projekts war es, mit der Spielzeugbranche, die in Sachen menschenrechtlicher Lieferkettenverantwortung deutlichen Nachholbedarf hat, in den Dialog zu treten. Das Projekt hat gezeigt, dass menschenrechtliche Sorgfaltsmaßnahmen, wie sie im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte beschrieben werden, in der öffentlichen Beschaffung eingefordert werden können.

https://www.ci-romero.de/produkt/brosch-spielzeug-beschaffen-stadt-koeln/

 

Viele weitere Beispiele sowie Vorlagen finden kommunale Beschaffer im Kompass Nachhaltigkeit.

 

Autorin: Jasmin Geisler

 

 

 

Verbraucherzentrale

Verbraucherzentralen setzen sich öffentlich, gegenüber der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft und mit rechtlichen Mitteln für einen wirksamen Verbraucherschutz ein. Das geht z.B. von Handyverträgen über Rechte bei online-Käufen bis hin zu Gesundheit oder Spielzeug.

Sie unterstützen und motivieren Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Umsetzung von zukunftsfähigen, nachhaltigen und verantwortungsvollen Konsum- und Lebensstilen.

 

Wie organisiert sich die Verbraucherzentrale (am Beispiel NRW)?

Es gibt ein breites Netz von Beratungsstellen.

Zu den Kernberatungsleistungen gehört neben der Rechtsberatung die Umweltberatung und Beratung zu Lebensmitteln und Ernährung. In 17 Städten und zwei Kreisen in ganz NRW ist die Umweltberatung für Verbraucherinnen und Verbraucher Ansprechpartner in allen Umwelt-Fragen des Verbraucheralltags. Umweltberatung – das ist auch Sensibilisierung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durch Ausstellungen, Bildungsangebote, Vorträge und öffentlichkeitswirksame Aktionen. Die Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung bietet vielfältige Spezialberatungen in Form von Einzelberatungen oder Workshops an.

Die Verbraucherzentrale organisiert Aktionen, Veranstaltungen oder Bildungsangebote in Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen zu unterschiedlichen Themen.

 

Service für KiTas zu Informationszwecken zu fairen Produkten

Zu allen Themen rund um die KiTaverpflegung bieten die Verbraucherzentralen ausführliche Fachinformationen und Instrumente, damit Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden können. Mit unseren Angeboten unterstützen wir Pädagoginnen/Pädagogen und Erzieherinnen und Erzieher dabei, Kindern ein Bewusstsein für umweltgerechten und fairen Konsum zu vermitteln. Die Verbraucherzentralen bieten Kitas Informationen zu:

  • klimabewusstem und nachhaltigem Konsum • klimafreundlicher Mobilität
  • klimaschonender und gesunder Ernährung
  • fairen Produkten
  • Lebensmittelverschwendung vermeiden

 

Welche weiterführenden Informationen zu nachhaltigen Produkten können KiTas online angeboten werden?

Unter www.verbraucherzentrale.nrw finden Sie weiterführende Informationen zu folgenden Themen:

  • Fairer Handel
  • Textilsiegel
  • Faire Blumen
  • Faire Lebensmittel
  • Klimagesunde KiTaverpflegung

 

Eine Infopost dazu können KiTas per E-Mail sechs Mal im Jahr erhalten. · Umweltschutz für Kinder, z. B. schadstoffarmes Spielzeug, Fingerfarben, Knetmasse · Möbel und Bodenbeläge:

  • Siegel, an denen Sie schadstoffarme Produkte erkennen im Bereich Wohnen, Renovieren Einrichten.

 

Wenden Sie sich gerne an die nächste Beratungsstelle!

 

Autorin: Jasmin Geisler

WeltPartner (dwp)

Die WeltPartner eG mit Sitz in Ravensburg wurde 1988 von Weltläden und Privatpersonen der Region Bodensee-Oberschwaben gegründet. Sie setzen sich z.B. für faire Welthandelsstrukturen,

die Förderung von Kleinbauernfamilien und ökologische Landwirtschaft ein. Die soziale Verantwortung nehmen sie selbstverständlich auch in Deutschland wahr. Unter dem Slogan FAIR HANDELN. BESSER LEBEN. arbeiten WeltPartner weltweit Hand in Hand mit etwa 50.000 Kleinbauernfamilien und Kleinstproduzenten. Diese profitieren von fairen Preisen für ihre Erzeugnisse und Produkte sowie von Mehrpreiszahlungen zur Förderung des Bio-Anbaus und eigener Sozialprojekte. Darüber hinaus leisten WeltPartner an ihre Partner eine Vorfinanzierung von mindestens 50%. Gezielt fördern sie den Aufbau von Wertschöpfungsketten zur Schaffung neuer Jobs und zusätzlicher Einkommen in den Herkunftsländern.

Die Partnerschaften mit über 60 Produzentengruppen in gut 40 Ländern sind geprägt von einer vertrauensvollen, direkten und langfristigen Zusammenarbeit. Die Produkte sind das sichtbare Ergebnis davon: hochwertig, oft einzigartig und zumeist in Bio-Qualität. Sie vertreiben über 1.500 WeltPartner-Produkte aus den Bereichen Lebensmittel und Kunsthandwerk.

 

Welche Produkte für KiTas?

Im Onlineshop – auf shop.weltpartner.de – finden Sie über 550 faire Lebensmittelprodukte – zumeist in kontrollierter Bio-Qualität und vielfach Naturland Fair zertifiziert, wie z.B. Kaffee, Tee, Gewürze, Feinkost, Mango-Produkte und viele andere Leckereien. Das Sortiment umfasst darüber hinaus ca. 1.000 faire Kunsthandwerksprodukte, praktische & schöne Alltagshelfer für Haus & Heim, sowie vielfältige Deko- und Geschenkideen.

Faire Angebote für KiTas sind z.B. die fairen Klang- spiele und Rasseln, Fingerpuppen und Minitiere.

Geneinsam mit der PREDA-Stiftung setzt sich WeltPartner weltweit für Kinderrechte und für den Kampf gegen Kinderprostitution und andere Menschenrechtsverletzungen ein.

Nach den ersten Importen von dwp–dieWeltPartner Anfang der 90er Jahre entwickelten sich getrocknete Mangos von Preda schnell zum Verkaufsschlager und sind heute vor allem aus vielen Weltläden nicht mehr wegzudenken. Mit der steigenden Nachfrage aus Deutschland ist es Preda und dwp–dieWeltPartnerr gelungen, ein bestehendes Mangokartell, das lange Jahre die Preise drückte, erfolgreich aufzubrechen.

 

Wie ist das Bestellverfahren organisiert?

Bestellungen können bequem und einfach über den Online-Shop abgegeben werden

https://shop.weltpartner.de

 

Autorin: Jasmin Geisler

Zukunft Einkaufen - ökofaire Beschaffung in kirchlichen Einrichtungen

Seit 2008 widmet sich die Initiative „Zukunft einkaufen“ der systematischen Umstellung auf eine Beschaffung nach ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien in Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen, wozu vielfach auch KITAs zählen. Ziel von Zukunft einkaufen ist es dabei, die Marktmacht der Kirchen sinnvoll zu nutzen, um öko- logische und soziale Gerechtigkeit am Markt zu stärken, die Glaubwürdigkeit der Kirchen in Bezug auf konkrete nachhaltige Entwicklungsziele zu erhalten und nicht zu-

letzt auch das Einkaufsverhalten an privater und öffentlicher Stelle positiv zu beeinflussen.

Die Initiative berät und begleitet Gemeinden und kirchliche Einrichtungen bei der ökofairen Beschaffung und stellt eine Vielzahl von Broschüren, Checklisten und Informationsmaterialien zur Verfügung, die einen schnellen Überblick oder auch detaillierte Auskünfte über einzelne Produktbereiche bieten. Sei es die vielfach schon vollzogene Umstellung auf Ökostrom, der Verzicht auf Plastik-Einweggeschirr bei Gemeindefesten, die schonende Dosierung von ökologischen Putzmitteln oder auch der Kauf fair gehandelter Blumen oder Genussmittel, jeder dieser Schritte kann ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein. Kern der Bemühungen ist dabei allerdings die langfristige, schrittweise und systematische Umstellung hin zu nachhaltigeren Produkten und Kaufentscheidungen, die nicht mehr spontan aus eigenem Ermessen, sondern auf Grundlage einer gemeinsamen Entscheidung in der Gemeinde, im Kirchenkreis, der diakonischen Einrichtung oder Kindertagesstätte für ethischen Konsum und das glaubhafte Wirtschaften von Kirchen getroffen wurde – und das ohne Kompromisse: ökologisch, fair und ethisch!

Zukunft einkaufen bietet darüber hinaus die Möglichkeit, sich als Gemeinde oder kirchliche Einrichtung mit dem Zertifikat „Wir beschaffen ökofair“ unter bestimmten Voraussetzungen auszeichnen zu lassen und somit die eigenen Bemühungen sichtbar zu machen. Um eine wirklich „nachhaltige“ Veränderung der Beschaffung in Ihrer Einrichtung voranzutreiben und dort auch dauerhaft zu verankern, bedarf es einiger Vorüberlegungen, die zwar zunächst mit etwas Aufwand verbunden sind, schließlich aber die alltägliche Beschaffungspraxis deutlich erleichtern.

Zu diesen Vorüberlegungen gehören folgende Schritte:

  1. Team und Verantwortliche benennen
  2. Vorüberlegung: Beschaffungsleitlinien – was ist uns wichtig?
  3. Bestandsaufnahme: Wie bedarfsgerecht kaufen wir welche Produkte wo ein?
  4. Aktionsplan erarbeiten und umsetzen: Welche ökofairen Produkte sind verfügbar und entsprechen unseren Anforderungen? (ggf. Testphase für einzelne Produkte)
  5. Sich festlegen: Beschaffungsordnung – was und wo kaufen wir von nun an ein?
  6. Veränderungen sichtbar machen – Das Zertifikat „Wir beschaffen ökofair“: Systematische Umstellung von zumindest 2 – 3 Produktbereichen + Kurzantrag

Bevor Sie tatsächlich mit Veränderungen starten, sollten Sie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher, sowie Eltern umfassend über Ihre Überlegungen und das Gesamtprojekt informieren. Durch eine gute interne Kommunikation werden Verunsicherungen und Widerstände vermieden und die Gelegenheit geschaffen, dass sich möglichst viele Akteure mit ihrem Wissen an einer wirklich nachhaltigen Umstelung beteiligen.

 

Autorin: Jasmin Geisler

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