Praxisbeispiel: Hand in Hand für den Klimaschutz – Klima-Codex in Jülich
Mit dem Projekt „Aktiv für‘s Klima in Jülich“ hat die Stadt im Jahr 2012 ein Klimaprojekt ins Leben gerufen, das aus Projektmitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert wurde. Das Ziel ist es den jährlich anfallenden Treibhausgasausstoß der Stadt alle fünf Jahre um zehn Prozent zu senken. Um das zu erreichen, werden verschiedene Akteure der Stadt, u.a. auch die städtischen Kitas, mit ins Boot geholt, so auch die Kita Wilde 13. (Seit 2020 befindet sich die Kita Wilde 13 in Jülich in der Trägerschaft der Kreismäuse Düren).
Was der Kita am Klima- und Ressourcenschutz wichtig ist, überlegte zunächst das gesamte Team: Ein sensibler Umgang mit der Ressource Wasser, kein unnötiger Ener gieverbrauch, Plastikmüll reduzieren und eine gesunde Ernährung. Dazu gehört es in ungenutzten Räumen das Licht auszuschalten, das Frühstück in Brotdosen mitbringen und eine CO2-Ampel erinnert im Alltag ans richtige lüften. Diese Dinge sind Teil des Kita-Alltags geworden ist.
Und auch durch die Bildungsarbeit soll den Kindern ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, was Klima- und Ressourcenschutz überhaupt ist. Die Kinder erleben beispielsweise, wie Abfall getrennt wird oder dass Energiesparen wichtig ist. In einer Kinderkonferenz überlegten sie gemeinsam, wie das Thema weiter im Kita-Alltag aufgriffen werden kann. Ein Licht- und ein Wasserdienst wurden eingeführt. Jede Woche sind Kinder abwechselnd für diese Dienste verantwortlich.
Hand in Hand für den Klimaschutz bedeutet für die Kita Wilde 13 auch, die Eltern mit ins Boot zu holen: Bei der Anmeldung von Kindern werden Eltern gebeten den Klima-Codex zu unterschreiben. Dieser gibt Tipps rund um Energie- und Ressourcensparen zum Beispiel, dass das Frühstück für die Kita in eine Butterbrotdose gehört. „Unser Ziel ist es, auch die Eltern für einen bewussten Umgang mit Ressourcen und damit zum Klimaschutz zu sensibilisieren“, berichtet Sabine Beck, Leiterin der Einrichtung.
Im Zuge des Projekts „Aktiv für‘s Klima in Jülich“ wurde der Beitrag der Kita zum Klimaschutz bewertet: Jährlich wurde der Zählerstand von Strom, Wasser und Gas abgelesen. Der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Jülich hat das dann in konkrete Zahlen umgerechnet. Sabine Beck berichtet: „Wenn wir CO2 eingespart haben, haben wir als städtische Einrichtung davon profitiert und eine Bonus-Auszahlung bekommen, die wir für Investitionen in unserer Einrichtung nutzen konnten“.
Um die Erfahrungen aus dem städtischen Projekt zu verstetigen, beteiligt sich die Kita im Klima-Kita-Netzwerk: Sie hat an einer Fortbildung, am Vernetzungstreffen und Klima-Aktionswochen teilgenommen und leistet somit weiterhin einen Beitrag für den Klimaschutz.
Informationen zum Praxisbeispiel:
Einrichtung: Kita Wilde 13 in Jülich
Wo? Region West
Wann? Projekt „Aktiv für‘s Klima in Jülich“
Worum geht es?
- Gemeinsam ein Zeichen für den Klimaschutz setzen
- Klima- und Ressourcenschutz im Kita-Alltag etablieren
© Fotos: Sabine Beck/Kita Wilde 13