Eine Adventszeit ohne Lametta und Plastik? In der DRK Kita Ehmen fand jede der fünf Gruppen ihren ganz eigenen Weg, um in den Wochen vor Weihnachten Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu schonen.

Die Kinder der Wolkengruppe sammelten Ideen, wie sie den Gruppenraum weihnachtlich herrichten möchten und beschlossen per Abstimmung, einen Tannenbaum aufzustellen. Aus einem Buch erfuhren die Kinder, was mit den Weihnachtsbäumen nach den Festtagen passiert und welche Rolle Bäume für den Klimaschutz spielen. Daraufhin waren sich alle einig, dass sie keinen Baum fällen wollen. Stattdessen banden die Kinder einen Tannenbaum aus selbst gesammelten Stöcken zusammen.
Um ihn zu dekorieren, entschieden sich die Kinder für natürlichen Schmuck aus Naturmaterialien.

Die Krippenkinder sammelten Tannenzapfen und formten Anhänger aus Salzteig. Die Sonnengruppe bastelte Sterne aus Tonkartonresten und die Wolkengruppe verwandelte Abfälle, die die Kinder von zu Hause mitgebracht hatten, in bunte Anhänger.
„Wir wollten gemeinsam mit den Kindern herausfinden, wie und welche Abfälle wir in der Adventszeit kreativ wiederverwenden könnten und welche Alternativen zu Plastik uns die Natur bietet“, beschreibt Maren Müller, pädagogische Fachkraft der Einrichtung, das Ziel der Klima-Aktionswochen. Die Wolkengruppe bastelte einen Adventskalender, der Baumschmuck aus Holz enthielt. Die Krippenerzieherinnen nutzten einen wiederverwendbaren Adventskalender aus Jutesäcken und die Kinder bastelten ein Adventsgeschenk für die Eltern aus Wachsmalstiftresten.

Manche Gruppen nutzten die Adventszeit auch, um ihr Frühstücksangebot klimafreundlicher zu gestalten. Die Sternengruppe bereitete ein saisonal-regionales und vegetarisches Frühstück in Bio-Qualität vor. Zuvor wurden die Eltern bei einem Elternabend über Hintergründe und Ziele informiert.

In der Krippengruppe erstellten die pädagogischen Fachkräfte zusammen mit den Kindern Frühstückskarten, mit deren Hilfe die Kinder fortan entscheiden können, was sie zum Frühstück essen möchten. Auch die Fachkräfte beschlossen Änderungen: Um am Freitag noch Reste aufessen zu können, verlegten sie ihr gemeinsames Frühstück von Freitag auf Donnerstag.

Um Plastikflaschen zu reduzieren, beschloss die Kita einen Monat lang Leitungswasser zu trinken. Nach dem Probemonat konnten die Kinder in geheimer Wahl darüber abstimmen, was sie trinken wollten. Am Ende bekamen Leitungswasser und Sprudel gleich viele Stimmen. In der Sternengruppe wurde deshalb der Vorschlag der Kinder umgesetzt, dass es morgens nur Leitungswasser und Tee geben sollte, mittags hingegen auch Sprudel aus Glasflaschen. „Wir werden solche Abstimmungen immer mal wieder durchführen“, blickt Maren Müller in die Zukunft.
Sowohl der veränderte Umgang mit Lebensmitteln als auch der Weihnachtsbaum aus Stöcken ist geblieben: Er steht inzwischen vor der Tür der Sonnengruppe und trägt zu jeder Jahreszeit den passenden Schmuck.

 

Wie könnte es weitergehen?

• Umfeld der Kita über die tollen Aktivitäten und Errungenschaften informieren, z.B. in einem Zeitungsartikel
• Die ökonomische Dimension von Ressourcenschutz herausarbeiten, z.B. über den Verkauf von upgecycelten Tannenbaum-Anhängern oder den Besuch eines Eine-Welt-Ladens

 

Besonderheit: Routinen und Bildungsanlässe für BNE nutzen
Nachhaltige Prozesse und Routinen in der Kita sind ressourcenschonend und bieten gleichzeitig Bildungsanlässe, die pädagogische Fachkräfte gemeinsam mit den Kindern immer wieder im Sinne von Klima- und Ressourcenschutz aufgreifen können. Das Verlegen des gemeinsamen großen Frühstücks von Freitag auf Donnerstag, die Kartenabfrage, das Leitungswasser oder der Weihnachtsbaum aus Stöcken sind tolle Maßnahmen für ressourcenschonendes Verhalten. Zu einem Bildungsanlass werden sie, wenn diese Routinen immer wieder zum Anlass genommen werden, um darüber zu sprechen, dass und warum es wichtig ist, die Dinge weniger, anders, gerechter oder effizienter zu machen.

Fragen zum Aktionstagebuch?

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E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de