Praxisbeispiel: Schreinern für nachhaltigen Baumschmuck
Jedes Jahr neuen Schmuck für den Weihnachtsbaum zu kaufen, produziert Müll und verschwendet Ressourcen. In der Klima-Aktionswoche „Weihnachtswunder statt Weihnachtsplunder“ in der Kita Bilibi in Minden überlegte die Ü3-Gruppe deshalb, wie sie nachhaltigen Baumschmuck selbergestalten können. Die Idee für das passende Material hatten die Kinder selbst: Zusammen mit ihren ErzieherInnen entschieden sie sich für Holz-Anhänger – und damit dafür, gemeinsam zu sägen, zu schleifen und zu bohren.
Im Sinne des Klimaschutzes achtete das Kita-Team beim Holzkauf auf Nachhaltigkeit: Sie lernten unterschiedliche Herstellungswege von Holz kennen und bekamen so einen Zugang, dass Siegel bei der Kaufentscheidung helfen können. Gewerkelt wurde daher mit Kiefernholzstangen, die ein nachhaltiges Siegel trugen.
Bei der Verarbeitung half eine im Keller wiedergefundene Schleif- und Bohrmaschine. Aus dem Holz wurden Herzen, Sterne und Tannenbäume ausgeschnitten. Abgeschmirgelt, angemalt und mit Loch versehen entstand daraus kunterbunter Schmuck für den Kita-Weihnachtsbaum.
Die Kinder hatten sichtlich Spaß und waren stolz auf ihre Arbeit als „Kleine SchreinermeisterInnen“. Sie produzierten so viele Formen, dass sie einige Baumanhänger sogar noch als Weihnachtsgeschenke mit nach Hause nehmen konnten.
Wie könnte es weitergehen?
- Gemeinsam forschen & nachdenken: Wo kommt das Holz her? Was bedeuten die Siegel? Was wäre, wenn es keine Bäume mehr gibt?
- Familien in die Werkstatt einladen, um gemeinsam Dinge zu reparieren
Label & Siegel
Ob Lebensmittel, Papier, Möbel, Textilien oder Reinigungsmittel, es gibt zahlreiche Label & Siegel. Eine Übersicht zu verschiedenen Labeln & Siegeln im Vergleich finden Sie beispielsweise unter folgenden Seiten: – Verbraucherzentrale. Label, Siegel, Prüfzeichen – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ): Siegelklarheit Zwei Siegel werden im Folgenden vorgestellt: Das FSC-Siegel steht für das internationale Zertifizierungssystem „Forest Stewardship Council“. Es sichert die Nutzung von Wäldern gemäß den sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen. Die Prüfung führen unabhängige Dritte durch.[1] Das Holz von Möbeln, Spielzeugen, Büchern, Schulheften oder Bleistiften mit FSC-Siegel kommt aus Wäldern, die verantwortungsvoll bewirtschaftet werden.[2] Meistens bestehen die Produkte aus Frischfasern, für die Bäume gefällt werden müssen.[3] Der Blaue Engel ist ein Umweltzeichen, welches auf vielen Alltagsprodukten, wie Möbeln, Recyclingpapier oder Reinigungsmitteln zu finden ist. Es steht für umweltfreundliche Produkte, bei denen nur so viel Ressourcen wie nötig verbraucht werden. Es setzt daher beispielsweise auf Recycling statt auf Frischfaserprodukte. Mit anspruchsvollen Kriterien werden Produkte und auch Dienstleistungen hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit zertifiziert. Der Blaue Engel ist das Ökolabel des Bundesumweltministeriums und in Deutschland am meisten verbreitet.[4] |
[1] FSC Deutschland. Was ist FSC? Abrufbar unter: https://www.fsc-deutschland.de/was-ist-fsc/ (Letzter Abruf: 15.09.2022)
[2] WWF. FSC – was ist das? Abrufbar unter: https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/verantwortungsvollere-waldnutzung/fsc-was-ist-das (Letzter Abruf: 15.09.2022)
[3] NABU. Siegelcheck –FSC- Siegel. Abrufbar unter https://siegelcheck.nabu.de/fsc-label/?standalone (Letzter Abruf: 08.12.2022)
[4] Blauer Engel. Das deutsche Umweltzeichen. Abrufbar unter: https://www.blauer-engel.de/de (Letzter Abruf: 08.12.2022)
Informationen zum Praxisbeispiel:
Einrichtung: Kita Bilibi in Minden
Wo? Region West
Wann? Klima-Aktionswoche 2021
Worum geht es?
- Konsumverhalten hinterfragen: Können wir Dinge auch selber produzieren und wiederverwenden?
- Dinge wertschätzen, die selber hergestellt wurden
- Als Team nachhaltige Beschaffungswege nutzen
Fotos: © Lara Eickmeier/Kita Bilibi Minden