Praxisbeispiel: Woher kommt der Strom? Ein Besuch bei den Stadtwerken

Bei einer Kinderkonferenz überlegten die Kinder der Kita SieKids AmBärchen in Amberg, wie sie das Thema Strom in ihrer Einrichtung erleben können. Mehrere Kinder waren direkt an der Aktion interessiert: „Erstmal sammeln wir alle Stromschlucker im Kinderhaus.“ Sie erkunden mit einem Fotoapparat die Räume und fotografieren alles, was Strom braucht, um zu funktionieren. (Sehen Sie dazu auch den Methodentipp: Mit der Kamera auf Entdeckungstour). Auch den Stromkasten der Kita finden sie. Dabei fällt den Kindern das Logo der „Stadtwerke Amberg“ auf. Aber was haben die Stadtwerke mit unserem Strom zu tun? Und kann man die nicht mal besuchen?

Mit Hilfe einer Erzieherin ruft ein Kind bei den Stadtwerken an und vereinbart einen Besuch. Vor Ort klären sich viele Fragen der Kinder, zum Beispiel: „Wie kommt der Strom in die Steckdose?“ Techniker zeigt den Kindern und PädagogInnen zum Beispiel, wie ein Hausanschluss für Strom aussieht, und simuliert auf dem Computer einen Stromausfall.

Beste Voraussetzungen für den anstehenden „Tag ohne Strom“, den die Kinder gemeinsam mit den ErzieherInnen planen: Die Klingel ersetzt an diesem Tag ein Kindertelefon aus mehreren, zusammengeklebten Pappröhren, das ein Fenster in der Nähe des Eingangs mit dem Gruppenraum verbindet. Die Heizung wird runtergedreht, das Licht ausgeschaltet und die Gemüsesuppe in einem großen Kessel über dem Feuer gekocht.

„Es müssen nicht viele Angebote am Tag ohne Strom sein, weniger ist mehr und sehr nachhaltig bei den Kindern“, erklärt eine Erzieherin. Bei der Aktion machen Kinder von zwei bis fünf Jahren mit. Doch trotz der gemischten Gruppe können alle ihre Idee einbringen: Die älteren Kinder nehmen Rücksicht und unterstützten und motivieren die jüngeren.

Um auf das Projekt aufmerksam zu machen und die Reichweite zu erhöhen, stellen Kinder und ErzieherInnen später Fotos und Collagen von den Aktionstagen im Foyer des Kinderhauses aus, berichten auf der Facebook-Seite der Einrichtung und informieren die Eltern über einen Elternbrief.

 

Wie könnte es weitergehen?

  • Die Kinder erkunden erneuerbare Energiequellen in der Umgebung der Kita, zum Beispiel Windräder, Solar- und Biogasanlagen.
  • Was sind die Vor- und Nachteile von erneuerbaren und fossilen Energien?

 

 

Dilemmata: Anders ist nicht immer besser

Kochen über offenem Feuer oder Grillen sind nicht effizienter als die Nutzung eines elektrischen Herdes. Aber spannende Aktionen wie diese fördern das Interesse und das Bewusstsein für Energie und ihren Wert. Wie auch bei anderen Handlungsoptionen sollten die pädagogischen Fachkräfte gemeinsam mit den Kindern die Vor- und Nachteile reflektieren (hier z.B. Feinstaub-Entwicklung).

Informationen zum Praxisbeispiel:

Einrichtung: Kinderhaus SieKids AmBärchen in Amberg

Wo? Region Süd

Wann? Wettbewerb „Tag ohne Strom“

Worum geht es?

  • Die Kinder entdecken Energie in all ihren Facetten.
  • Die Kinder entwickeln Ideen für stromlose Alternativen.

Fragen zum Aktionstagebuch?

Dann melden Sie sich gerne per

E-Mail: info@klima-kita-netzwerk.de

© Foto: Kinderhaus SieKids AmBärchen in Amberg