Praxisbeispiel: Wasser als schützenswerte Ressource entdecken

Wofür brauchen wir Wasser? Woher kommt es? Und warum sollte man es nicht einfach laufen lassen? Anlass für diese Fragen lieferte das Buch „Der kleine Umweltschreck“, das die Kinder der Kita Wurzelhöhle in Steyerberg in der Vorlesungsrunde kennenlernten. Ausgestattet mit einem Fotoapparat, knipsten die Kinder die Dinge, wofür in der Kita tagtäglich Wasser benötigt wird. Die kleinen Wasser-Detektive trugen die Fotos zusammen und stellten fest: Wir brauchen an sehr vielen Stellen frisches Wasser!

Doch wie sieht das eigentlich zu Hause aus? Die Wurzelhöhlen-Kinder begaben sich auch dort auf Spurensuche. In der Morgenrunde haben Kinder und Erwachsene die Funde gemeinsam besprochen. Auch zu Hause scheinen wir viel Wasser zu benötigen! Aber wie viel genau? Um das herauszufinden, haben die Kinder zunächst gemeinsam mit der pädagogischen Fachkraft die Funktionsweise des Wasserzählers erkundet. Auch zu Hause haben die Kinder den Wasserverbrauch eines Tages dokumentiert. Am nächsten Tag in der Kita diskutierten sie, warum der Verbrauch bei manchen höher und bei anderen niedriger war. „Wir haben alle geduscht“, stellte ein Mädchen fest. „Die Waschmaschine war an“, sagte ein anderes Kind. So wurde schnell klar, dass es einen Unterschied macht, wie viele Personen in einem Haus wohnen und welche Aufgaben im Haushalt erledigt wurden.

Um den Verbrauch von Wassermengen zu veranschaulichen, haben die Kinder ein Experiment durchgeführt: Wie viele Trinkbecher brauche ich, um einen 10 Liter-Eimer zu füllen? Dazu haben sie ihre Becher aufgefüllt und in den Eimer gekippt. Die Anzahl der benötigten Trinkbecher hat ein Kind mithilfe einer Strichliste dokumentiert. Anschließend wurde die entsprechende Becherzahl neben den Eimer gestellt – es waren 41 Stück! Die Lernbegleiterin stellte weitere 10 Liter-Eimer dazu, um zu verdeutlichen, wie viel Wasser für das Baden eines Kindes in der Badewanne benötigt wird. Die Kinder staunten nicht schlecht: So viel Wasser braucht es für nur einmal baden? In einer Sache herrschte bald Einigkeit: Es gibt gute Gründe, mit Wasser sorgsam umzugehen! Denn es spart nicht nur die lebenswichtige Ressource, sondern auch Energie. So wird beispielsweise für das Pumpen vom Grundwasser in die Wasserhähne oder für das Erwärmen von Wasser viel Energie benötigt.

Daraufhin sprudelten die Kinder vor Ideen – gemeinsam überlegten die Kinder und Erwachsenen, wie und an welchen Stellen Wasser eingespart werden könnte. Der klare Konsens: Wir beginnen im Waschraum! Schilder für die Waschräume wurden bemalt – eines für die Toilette, eines für die Waschbecken. Diese erinnern seitdem daran, nach dem Händewaschen das Wasser wieder abzustellen und bei „kleinen Geschäften“ auch nur die kleine Spültaste zu drücken.

 

Besonderheit:

Vom Konkreten zum Abstrakten: Hier gelingt es den Verbrauch von Wassermengen zu veranschaulichen. Die Kinder bekommen so einen Zugang zum nachhaltigen Ressourcenverbrauch.

 

Linktipp:

Weitere Anregungen zum Thema Wasser bekommen Sie in den Praxisbeispielen: „Wasser gestaltet die Welt“, „Ohne Wasser geht es nicht“, Kleiner Wasserkreislauf für junge Forscher, „Wasserdetektive unterwegs“

Informationen zum Praxisbeispiel:

Einrichtung: Kindergarten Wurzelhöhle Steyerberg

Wo? Region Nord

Wann? Klima-Aktionswoche 2019

Worum geht es?

  • Wassermengen sichtbar machen
  • Bewusstsein für die Ressource Wasser schaffen

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© Fotografin: Kerstin Kaiser